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Geschichten des Commitments: Linda Indergand

Wenn Linda Indergand sagt, sie habe ihr ganzes Leben auf diesen Moment hingearbeitet, dann meint sie das wörtlich. Laut ihrem Vater begann Lindas professionelle Mountainbike-Karriere in Selden in der Schweiz in dem Moment, als sie ihr erstes Podium betrat. Sie war sechs Jahre alt und seitdem ist sie auf den Rennsport fokussiert.

In den letzten 22 Jahren hatte Linda ihre Höhen und Tiefen - wie jede*r Sportler*in, die*der eine so lange Karriere hinter sich hat. Als junge Radsportlerin, die in der Schweiz aufwuchs, hatte sie die Möglichkeit, in verschiedenen Disziplinen erfolgreich zu sein. Schon früh in ihrer Karriere holte Linda mehrere Schweizer Meistertitel, gewann Junioren XC und Elite XC Eliminator Weltmeisterschaften und erreichte mehrere internationale Podiumsplätze. Im Jahr 2016, im Alter von nur 22 Jahren, betrat Linda die Szene mit einem zweiten Platz bei ihrem ersten Elite-Weltcup in Cairns, Australien. Dieses Ergebnis brachte sie auf den Weg, die Schweiz bei den Olympischen Spielen in Rio zu vertreten, wo sie unter den besten XC-MTB-Athleten der Welt den achten Platz belegte.

Nach einem weiteren XC-Eliminator-Weltmeistertitel und einem fünften Gesamtrang in der Weltcup-Saison 2017 waren Lindas Ergebnisse etwas bescheidener. Ein zehnter Platz beim Weltmeisterschaftsrennen 2019 ließ die Hoffnung auf eine Rückkehr an die Spitze aufkeimen, die jedoch schnell weggefegt wurde, als durch die COVID-19-Pandemie fast die gesamte Rennsaison 2020 abgesagt wurde.

Aber Lindas Leidenschaft für den Mountainbike-Sport hängt nicht von Ergebnissen ab - ihre Wurzeln reichen tiefer als das. Ihr Engagement für den Sport wird nicht von Podiumsplätzen angetrieben, sondern von dem Gefühl, sich in der Natur zu bewegen. Sie wird durch die Unterstützung ihrer Familie und der Community motiviert. Und diese Motivation und Hingabe an ihr Handwerk hörten nicht auf, als die Rennen 2020 aufhörten; sie wurde sogar noch stärker.

Der Beweis: Als die Weltcup-Saison 2021 in Albstadt begann, sprintete Linda Indergand der Weltspitze der Frauen davon, woraus fast ein Solosieg wurde. Mit diesem zweiten Platz war es offensichtlich, dass ein Feuer entfacht wurde, das weiter brennt, während Linda sich darauf vorbereitet, erneut auf der größten Bühne der Welt anzutreten.

Linda Indergands Solo-Auftritt beim World Cup

Zwischen Weltcup-Rennen und Training haben wir mit Linda geplaudert, um sie etwas besser kennenzulernen:

Liv: Wie sah deine Kindheit aus und wie hat dich das zu einer Karriere als XC-MTB-Athletin geführt?

Linda: Seit ich mich erinnern kann, ist das Radfahren ein Teil meines Lebens. Schon als kleines Mädchen habe ich mit meiner Familie Radtouren unternommen. Als ich älter wurde, wollte ich schon Rennen fahren. Im Alter von sechs Jahren nahm ich an meinem ersten Rennen teil. Das Rennfieber hat mich komplett gepackt und nicht mehr losgelassen. Mein Bruder Reto war immer mein größtes Vorbild und ich wollte immer alles machen, was er gemacht hat. Unsere Eltern haben uns immer unterstützt, uns aber nie zu etwas gedrängt. Ohne sie wären wir jetzt keine Profisportler.

Linda Indergands Kindheit

Liv: Wer waren deine sportlichen Vorbilder, als du ein Kind warst? Und jetzt?

Linda: Als kleines Mädchen war Sonja Traxel mein Idol. Sie war auch Mountainbikerin (Juniorenweltmeisterin) und im gleichen Verein wie ich. Jetzt schaue ich zu Roger Federer auf, weil er trotz seiner weltweiten Berühmtheit bodenständig geblieben ist und schon lange an der Spitze steht. Auch Felix Neureuter (ehemaliger deutscher Skirennläufer) ist sehr sympathisch und beeindruckt mich sehr.

Liv: Was ist deine Aufgabe in der Schweizer Armee?

Linda: Nach der Rekrutenschule erhielt ich das einmalige Angebot, bei der Schweizer Armee als Soldatin auf Zeit im Spitzensport angestellt zu werden. Neben der finanziellen Sicherheit kann ich auch von der Infrastruktur in Magglingen und Tenero (nationale Sportzentren) profitieren und werde im Falle einer Verletzung medizinisch betreut. Wir haben viele Trainingslager der Nationalmannschaft, die auch als Weiterbildungen für die Armee gelten.

Liv: Was sind die größten Herausforderungen, die du bewältigt hast, um an den Punkt zu gelangen, an dem du in deiner Radsportkarriere stehst?

Linda: Eine besondere Herausforderung nach der Schule war sicherlich der Wechsel in die Berufsausbildung. Es war nicht immer einfach, neben der Arbeit und der Schule Zeit für das Training zu finden, aber ich konnte mich auf die Unterstützung meiner ganzen Familie verlassen. Eine weitere Herausforderung ist der Umgang mit Ernährung und Social Media. Auch diese Aufgaben gehören zu einer Spitzensportlerin dazu und so ist es definitiv ein Fulltime-Job. Ich genieße die Zeit sehr und bin mir bewusst, dass nicht jeder Sportler das Privileg hat, auf ein so gutes und starkes Umfeld zu zählen wie ich.

Liv: Welche Träume hast du dir durch das Mountainbiken bereits erfüllt?

Linda: Es war schon immer mein Traum, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Als ich dann 2016 beim Weltcup in Australien Zweite wurde, wurde mir klar, dass ich auf einem sehr guten Weg bin, dies zu erreichen. Ich werde nie den Anruf von Swiss Cycling vergessen, der mir mitteilte, dass ich nach Rio reisen kann. Ein Traum wurde Wirklichkeit.

Linda beim World Cup an der Spitze

Liv: Im Jahr 2021 hast du bisher einige deiner größten Erfolge der letzten Jahre gefeiert. Worauf führst du diesen Erfolg zurück?

Linda: Dank des Teamwechsels zu Liv hatte ich noch einmal einen großen Motivationsschub. Über den Winter habe ich auch mehr Langlauftraining mit integriertem Intervalltraining gemacht und sehr hart an der Athletik sowie im mentalen Bereich gearbeitet. Dank Oscar Saiz, der mir bei der Linienwahl bei den Rennen und auch im Techniktraining hilft, habe ich auch die schnellsten/besten Linien gehabt. Die professionelle Unterstützung des Teams ist in allen Bereichen spürbar (Organisation, Physiotherapeut, Mechaniker, etc.) und hilft, die letzten Prozente für eine Top-Leistung zu holen.

Liv: Was bedeutet der Radsport für dich? Was würdest du am meisten vermissen, wenn du morgen mit dem Mountainbiken aufhören müsstest?

Linda: Radfahren bedeutet für mich, sich in der Natur zu bewegen und frei zu sein. Ich liebe es, neue Orte zu erkunden, aber auch auf altbekannten Wegen immer schneller zu werden. Das, was ich am meisten vermissen würde, ist der Fahrtwind.

Linda Zielfoto
Linda Umarmung