Skip to main content

WE PUT WOMEN FIRST  Erfahre mehr

So verpflegst Du Dich auf Deinen Touren richtig!

Stelle Dir folgende Situation vor, die beim Radfahren eintreten kann:

Du möchtest nach der Arbeit eine Runde mit Deinem Gravelbike drehen. Du hast alles am Vortag vorbereitet, damit Du direkt vorm Büro aus starten kannst: Klamotten, Wasserflasche, Werkzeug etc. Als Du gegen 16 Uhr das gut klimatisierte Gebäude verlässt, schlägt Dir ein Schwall warmer Luft entgegen. Damit hattest Du nicht gerechnet. Im Laufe der Fahrt wird Dir klar, dass Deine Tour nach Hause problematisch werden könnte. Du hast zwar einen Notfallriegel, aber nur eine einzige 500-ml-Wasserflasche dabei. Im Wald und auf den Feldwegen, weit und breit keine Möglichkeit sie aufzufüllen. Als Du es endlich, nach fast 2 Stunden geschafft hast, fühlst Du Dich wie ausgetrocknet. Kopfschmerzen und Schlappheit kommen dazu. Den Rest des Tages bist Du zu nichts mehr zu gebrauchen.

Du hast am Wochenende eine Tour mit einem Kumpel geplant. Gemeinsam möchtet ihr euch einem Social Ride anschließen. Da Du ein bisschen. Zu spät aus dem Bett gekommen bist, schaffst Du es bloß, schnell noch eine Banane in Dich hineinzustopfen. „Nicht so schlimm - wir machen sicher einen Kaffeestopp“ denkst Du Dir. Los gehts. Erst fährst Du mit Deinem Kumpel 12 Kilometer zum Treffpunkt. Dann seid ihr gemeinsam mit der Gruppe unterwegs. Aber schon nach einer halben Stunde merkst Du, wie Deine Beine schwer werden. Die anderen pushen ganz schön und Du versuchst dran zu bleiben. Irgendwann verlierst Du den Anschluss. Als Dein Kumpel das bemerkt, lässt er sich ebenfalls zurückfallen. Du kannst ihm nicht so recht erklären, was los ist. In Dir kommt Schwindel hoch und Du musst anhalten. Dein Kumpel schaltet sofort: „Das ist ein Hungerast“. Er reicht Dir seine Isoflasche. Nach einer gefühlten Ewigkeit bist Du wieder etwas sicherer auf den Beinen und ihr rollt im Schneckentempo zur nächsten Tankstelle, wo Du erst einmal eine Cola runterkippst. Der Groupride ist längst über alle Berge. Es tut Dir unendlich leid, dass Dein Kumpel jetzt darauf verzichten muss und Du fragst Dich, wie das passieren konnte.

Zugegeben: Diese beiden Beispiele sind frei erfunden. Dennoch sind sie gar nicht so unwahrscheinlich. Phänomene wie Dehydrierung oder Unterzucker sind reale Gefahren - sowohl für ambitionierte Athletinnen als auch für Hobbyradlerinnen. Ich möchte Dir hier keine Angst machen, sondern die notwendigen Infos an die Hand geben, damit Du genau diese Situationen vermeiden kannst.

Selbstverständlich ist es möglich, Kaffeefahrten von kürzerer Dauer und geringerer Intensität zu machen. Dafür benötigst Du mehr oder weniger nur etwas Wasser. Wenn Du allerdings größere Ziele hast, macht es Sinn, sich auch ein wenig mit der Sporternährung auseinanderzusetzen.

Denn mit dem richtigen Wissen darüber ist es möglich, Deine Performance zu unterstützen und zu verbessern. In diesem Beitrag bekommst Du einen Überblick, was Du dementsprechend bei der Ernährung auf Deinen Touren und Ausfahrten beachten solltest.

Die Basics

Zunächst einmal müssen wir unterscheiden zwischen der Basisernährung, also dem, was Du tagtäglich zu Dir nimmst und der Ernährung im Training bzw. Wettkampf. Je ambitionierter Du unterwegs bist, umso stärker unterscheiden sich die beiden Formen.

Die kompletten Grundlagen einer gesunden Basisernährung zu erklären, ginge hier zu weit. Aber Du kannst Dich an folgenden Prinzipien orientieren:

Deine tägliche Basisernährung sollte so aussehen:

  1. möglichst unverarbeitet (lieber selbst gemacht als Fertigpizza / lieber einen Apfel als Apfelsaft / lieber Vollkorn- als Weißbrot etc.)
  2. möglichst vielfältig (alle Farben des Regenbogens - pinke Soße zählt nicht)
  3. möglichst regional und saisonal (oft besserer Nährstoffgehalt als bei Importprodukten)

Wenn Du diese Grundsätze berücksichtigst, machst Du schon eine ganze Menge richtig.

Das 1x1 der Sporternährung

Wenn es um die Versorgung Deiner Einheiten auf dem Rad geht, gibt es ein paar Nährstoffe, die Du kennen solltest. Was es im Einzelnen für Nährstoffe gibt, ob und wozu Du sie benötigst, erfährst Du im folgenden Abschnitt. Falls Du bereits Expertin bist, kannst Du auch gleich zu den Tipps und Vorschlägen übergehen.

Makros

Fette

Fette sind im Körper für sehr viele Prozesse notwendig: 

Fette…

  • liefern pro Gramm fast doppelt so viel Energie (nämlich 9,3 kcal) wie die anderen Nährstoffe 
  • ermöglichen die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K)
  • dienen als Polster und Schutz für unsere inneren Organe
  • halten den Körper warm
  • sind wichtig für einen normal funktionierenden Hormonhaushalt
  • unterstützen das Immunsystem 

Wie Du siehst, sind Fette gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. Gerade (wir als) Frauen besitzen naturgemäß einen etwas höheren Körperfettanteil, was jedoch auf längeren Strecken durchaus von Vorteil sein kann. 

Theoretisch könnten selbst sehr schlanke Menschen mit diesen Reserven fast die gesamte Tour de France bestreiten (ca. 300.000 kcal). Jedoch müsste das Ganze bei sehr geringer Intensität stattfinden, denn die Energiegewinnung aus unseren körpereigenen Fetten ist recht aufwändig. Bei intensiveren Belastungen dauert es zu lange, bis die Energie aus den Fetten gewonnen wird. 

An dieser Stelle treten die Kohlenhydrate in den Vordergrund…

Mehr zum Thema Fette gibt es hier: 

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate oder neudeutsch „Carbs“ sind der zweite wichtige Makronährstoff. Sie dienen vornehmlich als Energielieferanten. So stellen sie sicher, dass unsere Organe (allen voran Hirn und Herz) sowie die Muskeln arbeiten können. Anders als die Fette können sie meistens recht schnell in Energie umgewandelt werden. Das macht sie für intensive Workouts so interessant. 

Da ein Übermaß an Zucker (also einfache Kohlenhydrate) - wie es unsere moderne Ernährungsweise mit sich bringt - alle möglichen Volkskrankheiten verursachen kann, sind Kohlenhydrate in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten. 

Für Sportler sind Kohlenhydrate allerdings trotzdem unverzichtbar.*

Mehr zum Thema KHs hier.

Proteine

Nicht nur unter Bodybuildern und Kraftsportlern sind Proteine in den vergangenen Jahren sehr beliebt. Man hat erkannt, dass ihre Bedeutung auch für „normale Menschen“ kaum zu unterschätzen ist.

Proteine…

  • Sind der Baustein für einen Großteil unserer Körperzellen (z.B. als Kollagen in den Knochen oder Keratin in den Haaren)
  • Sorgen dafür, dass wir uns bewegen können (Aktin und Myosin bei der Muskelkontraktion)
  • Ermöglichen in Form von Enzymen oder Hormonen zahlreiche Stoffwechselprozesse in unserem Körper (Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel)
  • Schützen uns als Antikörper vor Infektionen mit Viren, Bakterien etc.
  • Transportieren zahlreiche Stoffe im Körper (Hämoglobin transportiert Sauerstoff) 

Anders als KHs und Fette dient Protein nicht primär als Energielieferant. Im Notfall, d. h., wenn keine anderen Nährstoffe zur Verfügung stehen, greift der Körper aber auch auf sie zurück, indem er bei hoher Belastung Muskeln abbaut. Das wollen wir als Athletinnen natürlich unbedingt vermeiden. 

Auch deshalb ist es so essentiell, die Verpflegung im Vorhinein zu planen und richtig zu timen. 

Mehr zum Thema Protein gibt's hier.

Wasser

Auch wenn es keinerlei Nährstoffe liefert, ist Wasser bzw. Flüssigkeit unabdingbar - nicht nur im Training, sondern auch im Alltag. Der weibliche Körper besteht zu 50 % aus Wasser und schon ein geringer prozentualer Anteil an Flüssigkeitsverlust sorgt für Leistungseinbußen. 

Bei stärkerer Dehydrierung kann es sogar zu gesundheitlichen Schäden kommen. Daher solltest Du jede Deiner Einheiten auch immer mit ausreichend Flüssigkeit versorgen. 

Je nach Trainingsbedingungen (indoor/outdoor, warme/kalte Temperaturen) und Intensität der Einheit kann der Bedarf sehr stark variieren. Es bestehen auch immense individuelle Unterschiede. 

Als Faustformel gelten folgende Werte: 

  • moderat (kein sichtbarer Schweiß): 0,5 Liter Flüssigkeitsverlust pro Stunde
  • intensiv (Training, sichtbarer Schweiß): ca. 1 Liter pro Stunde
  • extrem (z.B. im Hochsommer oder im Wettkampf): 1,5 Liter pro Stunde

Du solltest für Dich die nötige Menge herausfinden und dann bei jeder Deiner Touren entsprechend mitführen (oder zwischendurch auffüllen, wenn es eine längere Ausfahrt ist).

Mehr Informationen zur Ernährung für Sportler findest Du hier.

Mikros

Mineralsalze

Doch Wasser allein ist nicht genug. 

Schließlich verlierst Du beim Schwitzen nicht nur Flüssigkeit, sondern auch sogenannte Mineralsalze.

(Das merkst Du schon allein an dem salzigen Geschmack Deiner Haut.)

Ihre Funktion besteht u. a. darin, die Verteilung von Flüssigkeiten im Körper zu regulieren, Befehle vom Gehirn über die Nervenbahnen weiterzuleiten und die Muskelkontraktion auszulösen.

Im Alltag nimmst Du die Mineralsalze (in gelöster Form auch Elektrolyte genannt) über die Nahrung zu Dir auf.

Auch im Training ist insbesondere Natrium von besonderer Bedeutung. 

Wenn dieses fehlt, gerät der Flüssigkeitshaushalt sehr schnell aus dem Gleichgewicht und die Gefahr für Krämpfe steigt. 

Daher ist es essentiell, dass in jedem Sportgetränk auch eine Prise Kochsalz steckt.

Welchen Kraftstoff für welche Einheit?

Nun kennst Du erst einmal die verschiedenen „Kraftstoffe“. Doch wann nutzt Du welchen? 

Das Zusammenspiel der einzelnen Nährstoffe lässt sich sehr gut am Beispiel eines Autos verdeutlichen (auch wenn der Vergleich an manchen Stellen hinkt). Zuallererst ist es wichtig, überhaupt zu tanken, bevor das Auto losfährt. Mit einem leeren Tank kommst Du nämlich keinen Meter weit. Genauso ist es natürlich auch in Bezug auf Sport und Training. 

Selbstverständlich hast Du eine Menge an Energie in Form von Fetten im Tank, da diese fast unbegrenzt gespeichert sind. Allerdings kannst Du damit nicht so wirklich in Fahrt kommen, sondern nur gemütlich durch die Gegend zuckeln. Manche vergleichen daher Fette auch mit Diesel. Sie sind ein ergiebiger Kraftstoff, allerdings nicht unbedingt für Höchstleistungen geeignet.

In der Metapher stehen die Kohlenhydrate für Benzin. Das ist sozusagen die schnelle Energie, mit der Du richtig aufdrehen kannst. Der Haken an der Sache: die Speicher für Kohlenhydrate sind sehr begrenzt. Insgesamt kannst Du nur circa 1200 - 2000 kcal an Energie (in Form von Glykogen) in Leber und Muskeln speichern. Damit kommst Du maximal anderthalb Stunden im hohen Gang voran.

Falls Deine Trainingseinheiten länger dauern oder Du noch härter fährst, kommst Du also energetisch an Deine Grenzen. Wenn Du nicht neuen (schnell nutzbaren) Kraftstoff nachfüllst, musst Du wohl oder übel die Leistung drosseln.

Beim „Tanken“ kommt noch ein weiteres Problem ins Spiel: 

Kohlenhydrate lassen sich während der Einheit nicht unbegrenzt aufnehmen. Die Aufnahmekapazität lässt sich zwar durch entsprechendes Training erhöhen, nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist aber bei 100 bis maximal 120 g Kohlenhydraten Schluss. (Das entspricht dann 400-500 kcal/h.)

Unter sehr hoher Belastung (wie im Wettkampf) kann es außerdem zu Magenproblemen und Verdauungsbeschwerden kommen, wenn Du versuchst zu viele Kohlenhydrate in Dich hineinzustopfen. Bei Kohlenhydraten spielt es übrigens auch eine große Rolle, in welcher Form Du sie zu Dir nimmst.

Ganz grundsätzlich gilt: 

  1. KH in natürlicher Form können im Training unter Umständen Probleme verursachen, weil die darin enthaltenen Ballaststoffe die Verdauung beschleunigen … (Bananen oder getrocknete Datteln vs. Gummibärchen)
  2. KH in flüssiger Form werden deutlich schneller aufgenommen als feste (ergo: ein Gel ist besser als ein Riegel)
  3. Bei hoher Belastung kommt es sehr darauf an, wie viele Teilchen in einem Sportgetränk gelöst sind. Man nennt das Osmolarität. Sie bestimmt, wie schnell die Nährstoffe durch die Zellmembranen gelangen. Wenn zu viele Teilchen in dem Wasser gelöst sind, dauert es länger, bis die Nährstoffe da ankommen, wo sie gebraucht werden… (ergo: isotonische Getränke sind besser als Softdrinks und Saft / Hydrogels besser als reine Gels etc.)

Von der Theorie zur Praxis

Je nachdem, was Du für Touren planst, kann Deine Verpflegung also ganz unterschiedlich ausfallen. Die beiden Stellschrauben sind hier Intensität und Dauer. Dein Bedarf an Kohlenhydraten steigt grundsätzlich mit der Intensität oder Dauer einer Einheit.

Ergo: je härter eine Einheit, umso mehr Carbs sind nötig. Mit zunehmender Dauer einer Einheit (auch wenn sie nur moderat ist) solltest Du ebenfalls mehr Kohlenhydrate zuführen.

Damit Du Dir das ein bisschen besser vorstellen kannst, hier Beispiele für zwei unterschiedliche Einheiten.

BeispieleinheitKurze, intensive Einheit, z.B. (60-90 Minuten Bergtraining / Intervalle auf dem Rollentrainer)Lange Ausfahrt bei niedriger Intensität (2-6 Stunden Grundlagenausdauertraining)
2-3 Stunden vorherMilchreis mit Apfelmus ODER: Weißbrot mit Marmelade, Mandelbutter oder Honig ODER: Rosinenbrötchen + KakaoKartoffeln ODER Reis ODER Weißbrot ODER Haferflocken + Beeren/Apfel + 2 weich gekochte Eier/Nüsse
währenddessenPro Stunde mindestens 750 ml Flüssigkeit mit 50-80g Kohlenhydraten (in Form von Gels oder Pulver)Pro Stunde mindestens 500 ml Wasser mit Prise Salz, progressiv verpflegen, d.h. 1. Stunde nur Wasser, 2. Stunde — 40g KH, 3. Stunde 60g KH, 4.-6. Stunde 80g KH* (KH-Pulver in Wasser gelöst oder Gels, Alternativ: Riegel)

Und nach dem Training?

Selbstverständlich musst Du auch nach einer Ausfahrt oder Tour Deinen Tank wieder auffüllen. Denn nach dem Training ist bekanntlich vor dem Training. 

An dieser Stelle ist es essentiell, einen wichtigen Mechanismus zu verstehen, den sogenannten Open-Window-Effekt. In den 30 Minuten nach einer sportlichen Belastung stehen Deine Zelltüren ganz besonders weit offen für Nährstoffe. Das trifft sich gut, denn insbesondere nach harten Einheiten ist auch Deine Infektanfälligkeit erhöht. 

Wenn Du sehr zügig nach dem Sport Kohlenhydrate und Proteine zu Dir nimmst, kannst Du dafür sorgen, dass Deine Speicher wieder gefüllt, eventuelle Schäden wieder repariert und Krankheitserreger im Keim erstickt werden. 

Vor allem, wenn eine intensive Einheit auf Dich wartet, solltest Du diese vorbereiten und dementsprechend Deine Glykogenspeicher mit Kohlenhydraten füllen. Wenn keine weitere harte Einheit am Folgetag ansteht, ist es okay, ausgewogener/ballaststoffreicher zu essen.

Beispiele für Mahlzeiten innerhalb der ersten halben Stunde nach der Einheit:

  • Buttermilch mit Honig/Beeren (gemixt)
  • Shake mit Instant-Haferflocken und hochwertigem Proteinpulver (0.5 g KH pro Kg Körpergewicht + 0,2 g Protein pro kg Körpergewicht)
  • Banane mit Mandelmus

Die Hauptmahlzeit nach der Einheit kann ebenfalls unterschiedlich ausfallen. Hier zwei Beispiele:

Harte Einheit am FolgetagLeichte Einheit am Folgetag
Spaghetti Bolognese (alternativ Tomatensoße mit Mozzarella) Zum Nachtisch Quark mit Früchten Kein AlkoholGemischter Salat mit Fisch/Fleisch/Mozzarella/Hülsenfrüchten + Brot ODER: Gedünstetes Gemüse + Eier + Kartoffeln Kein Alkohol

FAZIT

Nun kennst Du die Grundsätze der Sporternährung und einige Beispiele, wie Du sie konkret umsetzen kannst.

Wichtig ist, dass Du Nahrung nicht als Feind ansiehst, sondern als Grundlage dafür, dass Du Dich überhaupt bewegen und Sport treiben kannst. Wenn Du evtl. versuchst abzunehmen, solltest Du das immer im Hinterkopf behalten und niemals an der Verpflegung Deiner Einheiten sparen.

Zudem ist es von großer Bedeutung, vorausschauend zu planen, bzw. zu essen und zu trinken. Der Notfallriegel nützt oft nichts mehr, wenn Du bereits den Abfall der Energie spürst..

Ernährung ist trotz allem immer sehr individuell. Manche Produkte (Gels, Pulver, Riegel) müssen erst einmal auf ihre Verträglichkeit getestet werden, erst recht, wenn Du sie in einem Wettkampf nutzen möchtest.

Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deinen Ausfahrten und Touren und immer die nötige Dosis an Energie!

FAQ zum Thema Sporternährung

Die richtige Ernährung ist entscheidend, um die Leistungsfähigkeit während des Radfahrens zu optimieren und gesundheitliche Risiken wie Dehydrierung oder Unterzuckerung zu vermeiden. Sie stellt sicher, dass Dein Körper die nötige Energie hat, um die geplanten Touren durchzuhalten.

Es ist wichtig, vor der Tour eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich zu nehmen, um Deine Energiespeicher aufzufüllen. Je mehr Zeit zwischen der Mahlzeit und der Radtour liegt, desto mehr langkettige Kohlenhydrate (z.B. Haferflocken), Ballaststoffe (z.B. Obst), Fette (etwa aus Nüssen) und Protein (z.B. Ei, Fisch) dürfen enthalten sein. Vor sehr intensiven Einheiten oder Wettkämpfen solltest Du lieber Kohlenhydrate zu Dir nehmen, die schneller ins Blut gehen und nicht schwer im Magen liegen (Banane, Schokomilch, Rosinenbrötchen etc.)

Nüchterntraining bedeutet, dass Du trainierst, ohne in den 4-5 Stunden vorher Kohlenhydrate zu Dir genommen zu haben. Das kann dazu beitragen, die Fettverbrennung zu verbessern und die Effizienz des Körpers im Umgang mit Energie zu steigern. Allerdings solltest Du vorsichtig sein, da das Risiko von Unterzuckerung und Leistungseinbußen höher ist. Wenn Du Nüchterntraining ausprobierst, starte mit kurzen und weniger intensiven Einheiten und habe immer mindestens einen Notfallriegel oder besser Traubenzucker dabei.

Die Menge an Flüssigkeit hängt von der Intensität und den Umgebungsbedingungen ab. Als Faustregel gilt:

  • Moderate Belastung: ca. 0,5 Liter pro Stunde.
  • Intensive Belastung: ca. 1 Liter pro Stunde.
  • Extreme Bedingungen (z.B. bei großer Hitze): bis zu 1,5 Liter pro Stunde.

Bei längeren Touren ist es wichtig, regelmäßig Kohlenhydrate zuzuführen. Eine progressive Ernährung während der Tour kann sinnvoll sein, d.h., die Menge an Kohlenhydraten pro Stunde wird nach und nach gesteigert. Zudem sollte ausreichend Flüssigkeit (Wasser oder isotonische Getränke) mitgeführt oder unterwegs nachgefüllt werden. Auch Elektrolyte im Getränk - insbesondere Natrium - sind entscheidend, um den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten und Muskelkrämpfe zu vermeiden.

Flüssige Nahrung, wie Gels oder isotonische Getränke, wird schneller vom Körper aufgenommen und ist bei intensiven Einheiten oft besser verträglich als feste Nahrung. Feste Nahrung kann jedoch bei längeren, weniger intensiven Touren sinnvoll sein.

Je höher die Intensität Deiner Tour, desto mehr Kohlenhydrate solltest Du zu Dir nehmen. Bei moderaten Touren reichen oft Wasser und kleine Snacks, während bei intensiven Einheiten schnell verfügbare Kohlenhydrate in Form von Gels oder Pulvern notwendig sind.
Für längere Ausfahrten ist es wichtig, genügend Wasser und Snacks mitzunehmen. Plane außerdem, wo Du Deine Vorräte unterwegs auffüllen kannst.

Ein Hungerast tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel stark absinkt, was zu Schwindel, Schwäche und Energielosigkeit führt. Er kann vermieden werden, indem Du regelmäßig kohlenhydratreiche Snacks zu Dir nimmst und ausreichend Flüssigkeit trinkst.

Nach der Tour solltest Du innerhalb von 30 Minuten Kohlenhydrate und Proteine zu Dir nehmen, um die Glykogenspeicher aufzufüllen und die Muskelregeneration zu unterstützen. Beispiele für geeignete Snacks sind ein Shake mit Instant Haferflocken und Proteinpulver oder eine Banane mit Mandelmus.

Als Veganer:in oder Vegetarier:in solltest Du darauf achten, dass Deine Basis-Ernährung ausreichend Protein, Eisen, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren enthält. Für die Radtour an sich eignen sich Energieriegel, getrocknete Früchte, Nüsse und pflanzliche Proteinshakes als ideale Snacks.

Eine Low-Carb-Ernährung kann die Fettverbrennung fördern, ist aber nicht immer ideal für intensive Radtouren, da Kohlenhydrate die primäre Energiequelle bei hoher Belastung sind. Wenn Du Low Carb isst, solltest Du sicherstellen, dass Deine Fett- und Proteinaufnahme ausreichend ist und Du Deinen Kohlenhydratbedarf vor intensiven Einheiten anpasst.

Für die Verpflegung auf Deinen Touren benötigst Du keine teuren Markenprodukte. Es gibt auch günstigere Alternativen, etwa Bananen, Studentenfutter, Corny-Riegel, Quetschies o.ä. Um Geld zu sparen, kannst Du Deine Snacks und Getränke auch selbst zubereiten. Selbstgemachte Energieriegel oder Getränke sind oft günstiger als gekaufte Varianten und lassen sich individuell anpassen.

Teilen