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Wie man sein Fahrwerk unterwegs auf dem Trail einstellt

mit RAE MORRISON, Liv Racing Collective Enduro Athletin

Das Einstellen der Federung kann einschüchternd wirken. Ich gebe zu, dass ich bis vor einigen Jahren nichts über Federung wusste. Als ich anfing Mountaibike zu fahren, sagten mir mehrere Leute, ich solle mich nicht damit befassen, weil ich es nicht verstehen würde und es den Jungs überlassen sollte. Jahrelang habe ich das geglaubt und meine Federung nie angerührt oder etwas anderes ausprobiert.

Das änderte sich alles, als ich Profi wurde. Mein Team nahm sich die Zeit und erklärte mir die Grundlagen, und ich fing an, herumzuspielen, auszuprobieren und zu lernen, wie sich verschiedene Setups anfühlen. Es hat mich umgehauen, welchen Unterschied ein gutes Fahrwerkssetup ausmacht. Ich war auf den Trails deutlich schneller, fühlte mich geschmeidiger und hatte mehr Kontrolle. Nach jahrelanger Unwissenheit und miserablen Einstellungen fühlte ich mich wie auf Wolken und entdeckte eine neue Leidenschaft für das Ganze. Und das Beste ist, dass die Grundlagen nicht schwer zu verstehen sind.

Eine gute Fahrwerksabstimmung sorgt für Ausgewogenheit, Komfort und Vertrauen, aber eine schlechte Einstellung kann auch das Gegenteil bewirken. Kommt dir einer dieser Sätze bekannt vor?

"Meine Hände schmerzen beim Fahren."

"Ich habe das Gefühl, das Fahrrad fährt mich."

"Es fühlt sich ruppig an, ich fahre nur Ping-Pong über die Strecke."

"Mein Fahrrad fühlt sich an, als wolle es mich über den Lenker werfen."

"Mein Bike fühlt sich schwammig und träge an."

Wenn einer dieser Sätze auf dich zutrifft, dann wird dir dieser Artikel helfen. Lass uns dafür sorgen, dass sich dein Mountainbike anfühlt, als würdest du auf einer Wolke fahren!

SCHRITT 1: REIFENDRUCK

Prüfe deinen Reifendruck. Ein zu hoher oder zu niedriger Reifendruck kann sich auch auf das Fahrgefühl auswirken. Mache es dir zur Gewohnheit, dies vor jeder Fahrt zu überprüfen. Erfahre mehr über die Überprüfung des Reifendrucks als Teil des ABC-Sicherheitschecks (Luft-Bremsen-Kette-Reinigung) vor einer Fahrt

STEP 2: LUFTDRUCK UND SAG

Der Luftdruck hat den größten Einfluss darauf, wie weich und sensibel sich die Federung in der Anfangsphase der Bewegung anfühlt; er trägt dazu bei, das Rütteln des Trails zu reduzieren und hilft bei Grip und Traktion. Er beeinflusst auch, wie schwer es ist, einen Durchschlag zu erreichen (den gesamten Federweg zu nutzen). Aus diesem Grund ist es wichtig, den Sag richtig einzustellen. In der Regel solltest du den Sag auf 30 % am Dämpfer und 20-30 % an der Gabel einstellen (erkundige dich beim Fahrrad- und/oder Federungshersteller nach den für dein Fahrrad, deine Gabel und dein Dämpfer geltenden Empfehlungen). Der Sag ist der Ausgangspunkt, an dem du den Luftdruck auf dein Fahrergewicht (Körpergewicht + Ausrüstung) einstellst, um sicherzustellen, dass die Federung sensibel ist und nicht ständig durchschlägt. Erfahre mehr in diesem Videoartikel von Liv Racing Mechanic Jessica Brousseau über die Einstellung der Federung deines Mountainbikes.

Hochschieben, runtershredden, wiederholen, um die Rebound-Einstellungen zu testen! 

SCHRITT 3: ZUGSTUFE ODER REBOUND

Ich beschreibe die Zugstufe gerne als Erholung: Je offener der Regler für die Zugstufe ist, desto schneller erholt sich die Federung wieder bis zur vollen Ausdehnung - bereit für den nächsten Schlag. Wenn die Zugstufe zu langsam eingestellt ist, wird sie sich in der Mitte der Federung und des Fahrrads festsetzen, wodurch sich das Fahrverhalten ruppig und das Fahrrad nicht ausbalanciert anfühlt. Wenn die Zugstufe zu schnell eingestellt ist, erholt sich die Federung zu schnell und springt hin und her den Berg hinunter, wodurch du ein unruhiges und unkontrolliertes Fahrgefühl bekommst. Die richtige Einstellung der Zugstufe ist eine Frage der persönlichen Vorliebe und hängt stark von deinem Fahrstil und dem Terrain ab.

Mache einen Test auf dem Trail. Suche dir einen Streckenabschnitt, den du mehrmals fahren kannst, mit einer Mischung aus Kurven, größeren Compressions (wie einem Drop oder Sprung) und schnellen Bodenwellen (wie einem Steingarten oder Wurzelabschnitten). Habe keine Angst davor, herumzuspielen und ein Gefühl für die beiden Extreme (offen/schnell und geschlossen/langsam) zu bekommen. Fahre die Strecke in beiden Einstellungen ab, um ein Gefühl für die Empfindungen zu bekommen. Dann kannst du die Einstellung auf deine Vorlieben annähern, indem du Anpassungen von einer mittleren Einstellung aus vornimmst. Du kannst die Mitte des Zugstufenbereichs deines Dämpfers und/oder deiner Gabel ermitteln, indem du die Gesamtzahl der "Klicks" zählst. Wenn deine Gabel beispielsweise 18 Klicks in der Zugstufe hat, beginnst du bei 9 und stellst die Zugstufe ein, je nachdem, wie die Federung auf deinen Fahrstil auf dem Trail reagiert. Werfe einen Blick auf mein Flussdiagramm für weitere Hinweise!

SCHRITT 4: DRUCKSTUFE UND SPACER

Der größte Teil der Federungseinstellung besteht aus dem Verhältnis zwischen Luftdruck und Zugstufe. Die Einstellung der Druckstufe ist das Tüpfelchen auf dem i. Vergewissere dich also, dass du mit den vorherigen Schritten zufrieden bist, bevor du an den Druckstufenreglern drehst oder Spacer hinzufügen. Ich würde mindestens zwei Fahrten machen, um mich an die Änderungen des Luftdrucks und/oder der Zugstufe zu gewöhnen, bevor ich mit der Einstellung der Druckstufe beginne.

Beachte, dass deine Gabel oder dein Dämpfer möglicherweise keine externe Druckstufeneinstellung hat. Werfe einen Blick auf die Einstellknöpfe an deinem Fahrrad: Gibt es einen Knopf mit der Aufschrift "lockout", "pedal", „climb, trail descend", „firm/soft", "Low Speed Compression (LSC)" oder "High Speed Compression (HSC)"? Diese Einstellungen beziehen sich auf die Druckstufendämpfung. Achte bei der Einstellung von Sag und Zugstufe darauf, dass alle Druckstufenregler auf die offene Position eingestellt sind.

Die Druckstufe ist deine zusätzliche Kontrolle. Obwohl der Luftdruck der Hauptfaktor für das Federungsgefühl ist, kannst du mit der Einstellung der Druckstufendämpfung eine Feinabstimmung des Federungsgefühls vornehmen. Die beiden Haupttypen von Druckstufeneinstellungen bei allen Federungsmarken sind LSC und HSC.

LSC wirkt sich auf die Einfederung bei langsamer Wellengeschwindigkeit aus, d. h. in der Regel auf die Verlagerung des Körpergewichts und auf Bewegungen, die dein Körper auf dem Rad ausführt, wie z. B. Pumpen oder Pushen (z. B. beim Pushen in den Absprung eines Sprungs oder beim Pumpen in eine Kurve usw.). HSC wirkt sich auf die großen, schnellen Schläge aus, wie z. B. das Aufprallen auf einen Steingarten oder die Landung von einem Drop/Sprung.

Je höher die Kompression (geschlossener), desto fester oder kontrollierter ist das Öl in der Federung. Der Nachteil ist, dass zu viel Kontrolle ein raues Gefühl in den Füßen und Händen erzeugt. Du Kannst mit den Einstellungen der Druckstufe auf dem Trail genauso experimentieren wie mit der Zugstufe, indem du den gleichen Streckenabschnitt fährst und die Einstellung nach Gefühl vornimmst. Werfe einen Blick auf das Flussdiagramm für weitere Anleitungen!

Flussdiagramm zur richtigen Fahrwerkseinstellung