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Wie du eine Bikepacking Tour planst

mit ALEXA EVERSON, the Black Foxes

Wenn dir der Begriff "Gravel" bisher in der Radsportszene noch nicht begegnet ist, wird er es sicher bald tun. Auch wenn die Leute schon seit der Erfindung des Fahrrads auf raueren Straßen Fahrrad fahren, ist dies jetzt in den Vordergrund der Öffentlichkeit gerückt. Gravel Events, Rennen und Camping werden immer populärer, und deshalb werden jetzt auch Fahrräder für diese Aktivitäten entwickelt, die ein Höchstmaß an Komfort, Agilität und Funktionalität bieten. Das Liv Devote Damen Gravelbike ist die ultimative Begleitung für deine Outdoor-Abenteuer. Dieses Gravel Bike gibt mir die Fähigkeit und das Selbstvertrauen, alle meine Bucket-List Radtouren anzugehen. Alles was ich zu tun habe, ist unsere Reise zu planen.

Blick auf den Green River vom Mineral Canyon, Grand County, Utah

Eine Bikepacking Tour zu planen ist so ähnlich wie eine Rucksacktour zu zweit zu planen. Der einzige wirkliche Unterschied ist, dass dein Partner ein Fahrrad ist, das zum Überleben nur Werkzeug und Ersatzteile braucht und das deine Ausrüstung für dich tragen kann! Es gibt drei einfache Regeln, die ich für eine erfolgreiche Bikepacking-Karriere gerne befolge:

  1. Fang klein & einfach an und kenne deine Grenzen.
  2. Hoffe auf das Beste, aber plane für das Schlimmste.
  3. Sei eins mit deinem Bike: wisse, wie es funktioniert und wie man es fit macht.

Wenn du diese drei Richtlinien bei deiner ganzen Planung im Hinterkopf behältst, wirst du eine sicherere Fahrt haben und dir den Stress der Ungewissheit beim Fahren auf weniger befahrenen Straßen ersparen.

Auswahl der Route

Der erste große Schritt bei der Planung einer Bikepacking-Reise ist die Festlegung der Route. Die Infrastruktur deiner Route wird bestimmen, welche Ausrüstung du brauchst, wie viele Vorräte du mitnehmen musst und wie viele du unterwegs wieder auffüllen kannst und wo du schlafen wirst. Deshalb ist es wichtig, deine Grenzen zu kennen. Wie viel willst du fahren? Wie viele Tage möchtest du da draußen sein? Bist du zufrieden mit "Outdoor"-Mahlzeiten, die du selbst zubereiten musst, oder bist du eine Tankstellen- und Café-Fanatikerin? Brauchst du ein bequemes Bett und vier Wände zum Schlafen, oder würdest du lieber unter den Sternen schlafen...

Für meine Reisen ziehe ich es vor, mindestens 3-4 Tage lang völlig selbständig in der Wildnis zu sein. Ich liebe die Idee der ultimativen sozialen Distanzierung, indem ich in die Weiten des ruhigen, offenen Hinterlands eintauche. Es ist gleichzeitig erholsam wie auch herausfordernd. So plane ich typischerweise Routen, bei denen ich alles einpacke, was ich brauche, um alleine zu überleben, ohne neue Vorräte zu besorgen, bis ich am Ende der Reise zu meinem Auto oder nach Hause zurückkehre. Um eine Route zu finden, die für diese Umstände ideal ist, benutze ich eine Kombination von Apps wie Google Maps, RidewithGPS, Komoot und Strava.

Das Schöne an solchen Apps ist die Bibliothek mit Routen, die von Leuten zur Verfügung gestellt werden, die bereits in einem bestimmten Gebiet gefahren sind. Natürlich ist die ideale Route für deine Interessen nicht immer leicht zu finden, aber normalerweise kann man zumindest einige Abschnitte, die von anderen gefahren wurden, zu einer längeren Route zusammenfügen. Wenn du in dem Gebiet keine Route oder kein Segment finden kannst, kannst du mit Komoot eine Route für dich zusammenstellen. Alles, was du tun musst, ist, deine Wunschziele auszuwählen – wo du anfangen möchtest, die Orte, die du sehen möchtest – und es wird eine Route erstellt, die diese verbindet. Außerdem kannst du einen Mehrtagesplaner für die Route einrichten und du bekommst angezeigt wie viel Prozent der Route aus Straße, Radweg, Gravel, Singletrail, etc. bestehen wird.

Screenshot der ‘Explore Routes’ Funktion auf Strava

Strava hat eine "globale Heatmap", die zeigt, wie stark eine Straße von ihren Benutzern weltweit befahren wird, und man kann davon ausgehen, dass die dort hervorgehobenen Straßen beliebt genug sind, um sie zu befahren. Wie du auf dem Bild oben sehen kannst, hat sogar die wilde Wüste Süd-Utahs einige häufig befahrene Straßen. Mit den Satellitenbildern auf Google Maps kann ich mir das Gelände, durch das ich fahren würde, gut ansehen. Ich kann einen einigermaßen sicheren Platz abseits des Highways in der Nähe eines Park-and-Rides oder einer Tankstelle finden, Streckenabschnitte, auf denen ich Zugang zu natürlich fließendem Wasser hätte, Gebiete, die am besten zum Zelten geeignet sind, kurze Umwege für landschaftlich reizvolle Orte, und welche Hauptstraßen die Strecke kreuzen und mich im Notfall in die Zivilisation bringen könnten.

Sobald ich mir sicher bin, welche Route ich nehmen will, verwende ich Strava, um die Route zu planen, lade sie zur Offline-Nutzung auf mein Handy herunter und exportiere sie auch auf meinen Fahrradcomputer, damit dieser mich navigiert, während ich auf dem Fahrrad bin, um den Akku meines Handys zu schonen.

Ich schaue mir vorher gerne genau das Höhenprofil der gesamten Strecke an, um sicherzustellen, dass es mit langen Geraden, steilen Serpentinen und sanften Hügeln viel Abwechslung gibt. So bleibt die Tour interessant, obwohl ich zugeben muss, dass ich auch flache Strecken mag! Ich kann es auch langsam angehen lassen. Dies hängt davon ab, wie viel ich vor dem Trip gefahren bin. Der Vorteil dabei, für 3-4 Tage zu planen und Raum für unerwartete oder notwendige Pausen zu lassen, ist die Freiheit zu haben, mir das Tempo zu bestimmen, wie es mir gefällt.

Meiner zweiten Leitlinie folgend, "das Beste hoffen und für das Schlimmste planen", sorge ich dafür, dass ich eine wasserfeste Karte des Gebiets einpacke, für den Fall, dass meine Geräte-Akkus leergehen oder mein Solarladegerät aufgrund von schlechtem Wetter nicht funktioniert. Vor allem in abgelegenen Gegenden ist es wichtig, Karten zu haben, die über regionale Besonderheiten informieren. In einigen beliebten Gebieten gibt es sogar ganze Broschüren mit Karten, Richtlinien und Informationen über alle örtlichen Sehenswürdigkeiten, Natur, Geschichte und Aktivitäten. Es ist immer hilfreich, in Online-Buchhandlungen, Sportartikelgeschäften und auf Reiseseiten nach Informationen zu suchen. Ich fange auch nie eine Route an, bevor ich nicht gründlich nach Straßensperrungen oder Baustellen gesucht habe. Sogar bis zum Tag der Tour kann alles Mögliche passiert sein: eine Überschwemmung, ein geschlossener Campingplatz oder eine aufgrund von Bauarbeiten gesperrte Straße. Am besten vermeidest du es, mitten auf der Fahrt ohne Plan B umzudrehen oder einen Umweg zu fahren.

Was muss eingepackt werden?

Das Wissen über die Infrastruktur meiner Route macht es mir leicht, herauszufinden, was ich einpacken muss. Wenn ich für die trockene Wüste mit viel Sonne packe, nehme ich für den Anfang viel Wasser mit, einen Wasserfilter zum Wasser-Auffüllen, Sonnencreme und Sandalen, damit meine Füße nach dem Radfahren atmen können. Ich packe immer mein Erste-Hilfe-Kit, Kochgeschirr und genug Essen für die ganze Tour (und darüber hinaus) ein, wobei ich bedenke, dass ich viel mehr Kalorien verbrennen würde, als wenn ich 3-4 Tage wandern würde, und dass ich am Ende länger da draußen sein könnte als geplant. Wenn ich unterwegs Wasser zum Kochen auffüllen kann, packe ich eher trockene Lebensmittel ein, die leichter sind und besser in meine Fahrradtaschen passen, aber immer noch essbar wären, wenn ich aus irgendeinem Grund nicht genug Wasser hätte. Für das Schlafen bei warmem Wetter komme ich mit einer Unterlage und einer Steppdecke aus, aber ich mag es, ein Zelt für mehr Privatsphäre zu haben, falls ich Nachbarn im Camp habe, und es passt perfekt in meine Lenkertasche. Wenn ich unterwegs in einem Fluss meine verschwitzte Kleidung auswaschen kann, brauche ich außer einer Regenjacke und wärmeren Schichten zum Schlafen nicht wirklich viel zusätzliche Kleidung mitzunehmen.

Kältere Klimazonen erfordern mehr warme Schichten, einen wärmeren Schlafsack und vielleicht sogar mehr Ersatzkleidung in einem wasserdichten Packsack, falls es nass wird und es schwierig ist, die Sachen trocken zu halten.

Kenne dein Bike

Last but not least befolge ich die dritte Regel, nämlich mein Fahrrad zu kennen. Um eine Tour erfolgreich zu beenden, muss man sich bei diesen längeren Fahrten auf dem Bike wohl fühlen und wissen, wie man die häufigsten Probleme wie platte Reifen, gebrochene Speichen, heruntergefallene Ketten und verstellte Kettenschaltungen behebt. Die meisten Fahrradläden können dich beraten, wie du dein Fahrrad in Bezug auf Sitzhöhe/-winkel, Lenkerreichweite/-winkel und mehr richtig einstellst. Sie können dir auch Tipps geben, wie du Dinge reparieren kannst und was du dafür benötigst. Dein Werkzeugsatz kann je nach Art deines Fahrrads und deiner Laufräder variieren. Ich habe alle wesentlichen Werkzeuge und Ersatzteile für mein Devote eingepackt, einschließlich Lampen, ein Multitool, eine kleine Flasche Dichtmittel, CO2-Patronen, Reifen Plugs, Reifenheber, Ersatzschläuche, Fahrradpumpe und eine kleine Rolle strapazierfähiges Klebeband.

Das klingt jetzt nach einer Menge zu packen, aber es ist alles ein Teil des Spaßes, deine Fahrradtaschen möglichst kreativ zu packen. Jede Reise ist anders und erfordert mehr oder weniger Gepäck, je nach den Umständen. Das kannst du so handhaben, wie du möchtest, um innerhalb deiner Grenzen zu bleiben. Je besser du dich mit deinem Bike und deinen Bedürfnissen unterwegs vertraut machst, desto einfacher wird die Vorbereitung auf neue Bikepacking-Touren. Ich fühlte mich für meinen ersten Trip übermäßig vorbereitet und ich habe dennoch viele harte Lektionen gelernt, wie z.B. die Erkenntnis, dass ich Elektrolyttabletten hätte mitnehmen sollen, weil Wasser allein nicht genug für die Hydratation tut, wenn ich so viel Energie auf dem Rad verbrenne.

Über mich

Ich betrachte mich einfach als eine Abenteuer-Radfahrerin. Egal ob ich mein Rennrad oder mein Gravel Bike fahre, meine Absicht beim Fahren ist es, mit einer höheren Herzfrequenz auf Entdeckungstour zu gehen, schneller als zu Fuß und viel langsamer als im Auto. Ich habe einen langen Weg zurückgelegt, seitdem ich vor 8 Jahren mit einem Beachcruiser zu meinen College-Kursen pendelte. Damals pendelte ich wenige Meilen am Tag über den glatten Asphalt und mittlerweile fahre ich tagelang Dutzende von Meilen über raue Straßen mitten im Nirgendwo. Wenn ich das schaffe, denke ich wirklich, dass das jeder kann. Es ist eine große Freude, sich den Herausforderungen der Selbstversorgung in der Wildnis zu stellen. Sogar durch unsere Misserfolge lernen wir Lektionen und wir fühlen uns ermächtigt, es noch einmal zu versuchen.

Ihr seid herzlich eingeladen, meine Reise auf Instagram (@rockcognoscente) und die der The Black Foxes (@the_blackfoxes) auf www.theblackfoxes.com zu begleiten.