Die Unterschiede zwischen Radreisen und Bikepacking

Was sind Radreisen und Bikepacking?

Träumst du davon, dich auf ein episches Rad-Abenteuer einzulassen? Schlägt dein Herz für Papier-Landkarten, Gravelstraßen, malerische Landschaften und leckere Outdoor-Gerichte? Liebst du das Radfahren und hast ein bisschen Fernweh? Dann stehen die Chancen gut, dass du Radreisen und Bikepacking lieben wirst.

Bei dieser Form des Radfahrens geht es darum, die weniger befahrene Straßen (oder Trails) zu entdecken, sei es in deiner Umgebung, um ein touristisches Ziel herum oder einfach querfeldein. Anders als bei typischen Fahrrad- oder Mountainbike-Touren, die meistens am selben Ort beginnen und enden, handelt es sich bei Radreisen um mehrtägige Reisen, die es dir ermöglichen, von A nach B zu fahren und größere Entfernungen zurückzulegen.

Die Unterschiede zwischen Fahrrad-Reisen und Bikepacking

Die Begriffe "Radreise" und "Bikepacking" werden oft synonym verwendet, haben aber doch unterschiedliche Bedeutungen.

Meistens meinen Personen, wenn sie von "Radreisen" oder "Radwandern" sprechen, Reisen auf Radwegen zu einem bestimmten Ziel oder um ein Ziel herum. Bei Fahrradreisen werden typischerweise lange Strecken über mehrere Tage zurückgelegt. Sie können von Sportreiseveranstaltern organisiert werden oder auch als eigenständig organisierte Unternehmungen ganz individuell durchgeführt werden. Die Radfahrer greifen hierbei klassischerweise auf ein Trekkingrad zurück.

Auf der anderen Seite bezieht sich "Bikepacking" meist auf Off-Road-Abenteuer. Bikepacking-Touren beinhalten meist Singletrails und Forststraßen, die tiefer in die Wildnis führen und daher normalerweise ein Rad erfordern, das mehr Traktion und Komfort für unvorhersehbare Bedingungen bietet. Wenn man sich auf eine Bikepacking-Tour begibt, ist die Dauer des Trips normalerweise kürzer als bei einer Fahrradreise und die Kilometerzahl pro Tag kann geringer sein.

Auch die Art, wie das Gepäck untergebracht wird, unterscheidet sich: Die Bikepacking Ausrüstung wird meist direkt am Rad verstaut, hierfür gibt es die unterschiedlichsten Taschen - für Lenker, Rahmen oder die Sattelstütze. Beim klassischen Radwandern stattet man sein Fahrrad häufig mit Gepäckträger-Taschen aus, in denen dann die Ausrüstung verstaut wird.

Die Gemeinsamkeit von Fahrradreisen und Bikepacking sind Feldwege und Schotterstraßen. Egal, ob du näher an der Zivilisation bleibst oder über einen Bergpass fährst, dein Weg wird vermutlich eine Vielzahl von Bodenoberflächen beinhalten. Es ist also am besten, ein Rad zu wählen, das alles bewältigen kann - was uns zu unserem nächsten Thema bringt...

Das beste Bike-Setup für Radtouren und Bikepacking

Bequem, für lange Stunden im Sattel, leicht und effizient, um auf holprigem Pflaster oder unwegsamem Gravel meilenweit zu fahren, sicher und zuverlässig, wenn der Weg in einen ausgefahrenen Forstweg oder einen Singletrail übergeht - ach ja, und genug Befestigungsmöglichkeiten und Platz für deine Taschen mit der gesamten Ausrüstung. Die Checkliste für das perfekte Reiserad ist lang. Sicher, die Wahl der Route wird deine Entscheidung beeinflussen, aber letztendlich willst du deine Abenteuermöglichkeiten nicht einschränken, weil dein Rad der Aufgabe nicht gewachsen ist.

Wir fassen kurz zusammen, was es zu beachten gilt:

Die Schaltung: Stelle sicher, dass du eine "Oma-Schaltung" hast, bzw. einen so leichten Gang, dass du mit minimaler Anstrengung in die Pedale treten kannst. Das ist für jeden anders, also probiere verschiedene Gangschaltungen an Hügeln aus, die in etwa denen entsprechen, die auf deiner Strecke liegen.

Der passende Reifen: Größe, Profil und Reifen-Freiheit: Wenn es um Radreisen und Bikepacking geht, ist die Wahl der Reifen entscheidend. Das zusätzliche Gewicht einer robusten, pannensicheren Gummimischung ist es oft wert, wenn du die Strecke über wechselndes Gelände fährst. Breitere Reifen bedeuten, dass du mit niedrigerem Luftdruck fahren kannst, was für zusätzlichen Komfort und bessere Traktion sorgt, was eine gute Sache ist, wenn du hauptsächlich auf Gravel und losem Untergrund fahren möchtest. Aber vergiss nicht, darauf zu achten, dass dein Rahmen genügend Freiraum für den gewählten Reifen bietet, da sich sonst leicht Matsch und Steine zwischen Rahmen und Reifen verfangen können.

Lenker-Typen: Obwohl der Lenkertyp eine persönliche Vorliebe ist, wird er von der Art des Terrains beeinflusst, auf dem du fahren möchtest. Wenn deine Route hauptsächlich aus Singletrails besteht, sollte ein Mountainbike Flat-Bar den Zweck erfüllen. Aber bei vielen Kilometern auf Gravel Straßen bietet dir ein Drop-Bar mehrere Positionen, an denen du deine Hände ablegen kannst, um maximalen Komfort auf deinem Trip zu gewährleisten.

Sattel und Sattelstütze: Für jede lange Radtour ist die Passform des Sattels entscheidend. Teste deinen Sattel und dein Sitzpolster ausgiebig, bevor du mit dem Fahrrad unterwegs bist. Die Wahl eines Fahrrads mit einer Vario-Sattelstütze ist auch eine gute Option, wenn du in rauem Gelände unterwegs sein möchtest.

Befestigungspunkte und Zubehörkompatibilität: Von mehreren Wasserflaschen bis hin zu Sattel-, Lenker- und Rahmentaschen, achte besonders auf die Anzahl und Platzierung der Mounts an deinem Fahrrad, um sicherzustellen, dass du genügend Ausrüstung mitnehmen kannst.

Passform: Geh mindestens einen Monat vor deinem Bike-Packing-Trip zu deinem örtlichen Fahrradhändler, um die richtige Passform zu finden. Nach dem Bikefitting und vor der Tour solltest du noch möglichst viele Kilometer auf deinem Bike sammeln, um alles korrigieren zu können, was noch nicht ganz in Ordnung ist.

Ein Gravelbike ist eine gute Wahl für Bikepacking oder Reisen. Es ist leicht, kleine Anpassungen vorzunehmen, damit das Rad für das bevorstehende Abenteuer am besten geeignet ist. Inwiefern sich ein Gravelbike von anderen Bikes (Rennrad, Mountainbike, Cyclocross) unterscheidet, erfahrt ihr in unserem Artikel "Was ist ein Gravelbike?".

Natürlich ist es auch möglich, verschiedene Arten von Trips mit dem Rennrad (hauptsächlich Radwege, Passstraßen, weniger befahrene Landstraßen) oder dem Mountainbike (Feld- und Waldwege, Trails, Schotterstraßen) zu fahren. Heutzutage greifen auch viele Radreisende auf die Möglichkeit zurück, ein E-Bike als Reiserad zu nutzen.

Arten von Bike-Touren und Bikepacking-Abenteuern

Ist das Schlafen im Zelt obligatorisch, wenn man Bikepacking oder Mehrtagestouren macht?

Nein, überhaupt nicht. Verschiedene Arten von Radtouren sind möglich.

  • Rundtour: Diese Tour beginnt und endet am gleichen Platz. Ein Bikepacking oder Touring-Abenteuer in Form einer Rundtour kann lang (wie die Trans-Uganda-Route) oder kurz (wie diese 112 Meilen lange 3-Tages-Schleife in Arizona) sein.
  • Von A nach B: Touren, die einen Transport entweder zum Start, vom Ziel zurück oder von beiden erfordern. Durchgangsrouten variieren auch in der Länge, eine der bekanntesten ist die Great Divide Mountain Bike Route - die längste Off-Road-Strecke der Welt. In Deutschland ist beispielsweise die Bikepacking Trans Germany eine bekannte Gravelroute.
  • Geführte Tour: Mit der wachsenden Beliebtheit von Reisen mit dem Fahrrad und Fahrradurlauben, kann eine schnelle Google-Suche normalerweise viele Optionen für geführte Radtouren am Ort deiner Wahl aufdecken. Das Tolle an einer geführten Bikepacking-Tour ist, dass die gesamte Logistik bereits geplant ist, einschließlich Transport zum und vom Startpunkt der Route, Verpflegung und Unterkunft. Du musst einfach deinem Guide hinterherfahren und kannst die schönsten Radwege und Sehenswürdigkeiten einer Region genießen oder Stadt, Land, Fluss ganz unkompliziert entdecken. Die Optionen reichen vom Fahrrad-Camping im Hinterland bis hin zu Ausflügen, bei denen Hotels und Pensionen als Haltepunkte genutzt werden.
  • Übernachtung: Bikepacking oder Fahrradreisen müssen nicht lange dauern, um Spaß zu machen. Packe ein Zelt und Verpflegung ein, um zwei Streckenabschnitte durch eine abgelegene Wildnis zu verbinden, oder rüste dein Rad mit Beleuchtung aus und plane, in einer Hütte, Airbnb oder Pension für eine Nacht zu übernachten. Je nachdem brauchst du dafür noch nicht mal viel Gepäck.
  • Die Expedition: Einen neuen Ort mit dem Fahrrad zu erkunden, ist eine der besten Möglichkeiten, die Kultur und die natürliche Schönheit einer Region zu erleben. Du kannst weiter reisen als zu Fuß, bist aber langsamer unterwegs als mit dem Auto oder Zug. Packe dein Fahrrad und deine Bikepacking Ausrüstung in einen Fahrradkarton oder eine Transporttasche und fliege zu einem Ort deiner Wahl!