Stories des Commitments: Das Rennen bei Cape Epic 2022 verändern

mit Liz Walker, Liv Racing Team Managerin

Das Cape Epic ist ein bekanntlich anspruchsvolles Mountainbike-Etappenrennen. Es findet in Südafrikas Westkap statt und führt die Athlet:innen durch Täler, Bergketten, Wälder und Weinberge, oft begleitet von extremer Mittagshitze. Im Jahr 2022 umfasste das Rennen acht Tage, 647 Kilometer, 17.250 Höhenmeter und - vielleicht die größte Herausforderung - das Rennen muss in Zweierteams gestartet und beendet werden.

Unsere Vorbereitungen für das Cape Epic 2022 begannen im Jahr 2021. Nachdem die Veranstaltung im Oktober verschoben wurde, wollte die südafrikanische Liv Factory Racing-Athletin Sarah Hill unbedingt wieder an den Start gehen und wurde ihre Teamkollegin und Cape Epic-Finisherin von 2018, Kaysee Armstrong, wollte sie begleiten. Im Jahr 2018 fuhr Kaysee an der Seite von Serena Bishop Gordon, die sich ebenfalls bereit erklärte, zusammen mit ihrer Liv Racing Collective Teamkollegin Crystal Anthony zurückzukehren.

Es ist nicht üblich, dass ein Sponsor zwei gleichstarke Profiteams zum Cape Epic schickt, aber im Frauenbereich ist das noch seltener.

Als Teammanagerin von Liv Racing bin ich stolz darauf, dass wir mit 15 Frauenteams (gegenüber über 180 Männerteams) mehr Möglichkeiten für Frauen im Profiradsport schaffen. Und das gilt nicht nur für die Athletinnen.

Liv hat in diesem Jahr alles daran gesetzt, ein reines Frauenteam zu entsenden - mich, Liv Racing-Mechanikerin Paige Stuart und Biotherapeutin (Physio) Kathryn Pelser -, das beim Cape Epic Geschichte geschrieben hat.

Das Cape Epic ist ein extrem schwieriges Rennen, aber auch hinter den Kulissen ist es unglaublich schwierig. Die logistischen Vorbereitungen begannen schon Monate im Voraus, um sicherzustellen, dass wir alles für das Rennen vorbereitet hatten, von Fahrzeugen und Unterkünften bis hin zu Ersatzteilen und Verpflegung. Sobald wir vor Ort waren, mussten wir jeden Tag sicherstellen, dass alle benötigten Puzzleteile zusammenpassten, damit jeder so gut wie möglich auf den Erfolg vorbereitet war. Die Athletinnen, Paige, Kath und ich arbeiten als Team zusammen, um Probleme zu beheben und die besten Lösungen zu finden.

Für unser Team war es von Vorteil, dass wir bei diesem Rennen eine von Frauen geführte Support-Crew hatten.

Die Herausforderungen, denen sich die Athlet:innen an langen, heißen Tagen in unwegsamem Gelände stellen müssen, enden nicht an der Ziellinie der jeweiligen Etappe. Wenn eine Athletin nicht ihren besten Tag auf dem Rad hatte, war es für unsere Sportlerinnen sehr wertvoll, mich oder Paige oder Kath zum Reden zu haben, um Gespräche zu führen oder Gefühle zu verarbeiten. Es kommt bei professionellen Mountainbike-Rennen nicht oft vor, dass wir uns am Ende des Tages mit allen Frauen an einen Tisch setzen, und diese Dynamik ermöglichte es allen, sich authentisch zu präsentieren.

Brauchen wir also mehr Teams, in denen nur Frauen arbeiten? Nein. Aber wir brauchen mehr Vielfalt in den Teams, die es bereits gibt.

Ich möchte als Frau in einer Führungsrolle in einem professionellen Radsportteam weniger allein sein. Da ich das ganze Jahr über zu internationalen Mountainbike-Eliterennen reise, treffe ich nur selten auf andere weibliche Betreuerinnen. Ich würde mich freuen, wenn andere Frauen mich oder Paige oder Kathryn sehen und sagen: "Das möchte ich auch machen." Es braucht Teams, die diese Möglichkeiten für Frauen schaffen und ihre Geschichten erzählen, damit andere Frauen sich in der Position einer professionellen Mechanikerin, Physiotherapeutin oder Teammanagerin sehen können.

Ich möchte die Teams herausfordern, ihre Teamstruktur und -strategie zu überdenken. Es ist an der Zeit, die Betreuung von Athlet:innen zu verändern, um ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Athlet:innen und Mitarbeiter:innen erfolgreich sein können. Frauen haben oft zusätzliche soziale und häusliche Belastungen, die es ihnen unerreichbar erscheinen lassen, eine Position einzunehmen, die mit vielen Reisen verbunden ist, oder ihren Traum zu verfolgen, Profisportler zu werden. Wir können kreative Lösungen finden, die es diesen Frauen ermöglichen, ihre Träume zu verwirklichen und ihnen einen Teil der sozialen Belastung abzunehmen.

Bei Liv werden wir auch weiterhin nach Frauen suchen, um Rollen in unserem Team zu besetzen, und wir hoffen, dass dies andere Teams dazu ermutigt, den Status quo und die Tradition, wie ein Rennteam aussieht, in Frage zu stellen.